Also, auf zur letzten Etappe. Nebel, kalt und feucht heute, man schwitzt am Rücken.
Nach acht Kilometern die erste Bar, noch einen Kaffee, nachdem wir – Barbara, Clemens, Hartmut und ich – in Pedroúzo noch gefrühstückt hatten. Wo ist Hartmut? Normalerweise kehrt er auch in jeder Bar ein, komisch.
Nach weiteren sechs Kilometern erneuter Barstop: Alle sind da, nur Hartmut nicht, komisch, wo ist denn der? In der Tienda / Bar in MONTE GOZO treffen wir ihn dann, er ist durchgelaufen, weil er uns in der ersten Bar nicht gesehen hat.
Jetzt geht’s nur noch den Berg hinunter, Santiago de Compostela kann man bereits sehen, eine große Stadt mit ca. 93.000 Einwohnern. Bis zur Kathedrale sind es noch rund fünf Kilometer.
Endlich, das Ziel ist erreicht! Die Kathedrale ist beeindruckend, treffe viele "alte" Bekannte bzw. Mitpilger hier.
Ja, jetzt ist das Ziel erreicht, jetzt ist der Weg gegangen, jetzt ist es vorbei. Irgendwie ernüchternd, da wandert man fast 30 Tage, und plötzlich ist es aus.
Hartmut führt uns zum Pilgerbüro, wo wir uns die Compostela abholen. Hier wird schon geprüft, ob man auch wirklich die letzten 100 km gelaufen ist (mehrere Stempel am Tag ist besser). Aber bei Personen, die von Pamplona oder noch früher eingestiegen sind, nimmt man das nicht so genau.
Ich heiße jetzt VALTHARIUM MERK und bin am
15. OCTOBRIS in Santiago de Compostela angekommen.
Zimmersuche: Hartmut kennt noch einen Pension von den letzten Malen und führt uns zielsicher dorthin. Zimmer frei, Doppelzimmer für 32,00 EUR. Barbara mit Clemens checken ein, Hartmut und ich ebenfalls. Das Zimmer ist ok, es gibt zwar nur einen Etagendusche, die ist aber ausschließlich für unser Zimmer, Barbara und Clemens haben ein Doppelzimmer mit Bad.
Hartmut und ich gehen Cervesa trinken in der Bar unter unserer Pension. Danach in die Stadt, um 18:00 soll Pilgermesse sein.
Wir warten in der Kathedrale, ein koreanisches Fernsehteam dreht, keine Messe. Um 18:30 Uhr gehen wir raus. Ich frage in einem Devotionalien-Laden neben der Kathedrale nach: Die Messen sind um 19:30 Uhr und um 21:30 Uhr. Wir entschließen uns, die Pilgermesse morgen um 12:00 Uhr Mittags zu besuchen, da kommen immer noch Bekannte an.
Hartmut zeigt mir die Stadt: Schönes, buntes Treiben, eine Studentenstadt, viele junge Leute, lebhaft, super. Ich kauf mir in einem Sportgeschäft ein Hemd.
Wir haben Hunger, Hartmut ist fast schlecht geworden in der Kathedrale. In einer Tapateria (Wahnsinn, was die für super Tapas angerichtet haben) nehmen wir zwei bis drei Cervesas und ein paar von diesen köstlichen Tapas.
Anschließend zurück in die Bar unter unserer Pension. Hier stoßen wir noch auf das erreichte Ziel mit drei Flaschen Vino Tinto an. Dazu kleine frittierte Paprikas (PIMIENTOS DE LOS PATRONES) und etwas Käse.
Fazit:
DAS ZIEL IST ERREICHT, 603 KM ZU FUSS DURCH SPANIEN. ICH BIN GLÜCKLICH UND STOLZ.

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