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22. Tag · 9.10.2007

Vega de Valcarce – Alto de Pojo
22 km (454,5 km) · 5 Std. 30 Min. – Camino Duro II

Um 7:15 Uhr verlasse ich den Stall fluchtartig. Christina schreit mir noch nach "Auf Wiedersehen Walter!" Sie war ja eigentlich sehr nett.

Ich hoffe, in der Bäckerei die ich gestern Abend gesehen habe, gibt es schon Kaffee. Ich habe Glück, es gibt einen Super Café con Leche und ein Croissant.

Ich treffe zwei andere Kanadier, Butch und Berry aus Ottawa, und die Innsbruckerin Andrea, die immer mit dem Butch im Doppelzimmer absteigt. Sie kennen sich seit vier Jahren, erzählt sie mir. (Passen aber gar nicht zusammen, schon altersmäßig nicht). Berry ist seit 32 Jahren für die Fischereiverwaltung tätig – good Job. Wir laufen uns auch schon seit Tagen über den Weg.

Jetzt aber los, um fünf Minuten vor 8 Uhr. Ich treffe noch kurz Felix und Christoph, den Schweizer, der in Thailand seit 13 Jahren verheiratet ist und dort lebt.

Es geht immer die so gut wie nicht befahrenen Pass-Straße entlang. Nebel zieht auf, der sich aber schnell wieder verzieht.

Einige Baggage-Services, die den Pilgern die Rucksäcke zum O´Cebreiro rauffahren, überholen mich und grüßen freundlich. Ich habe das Gefühl, dass die Leute, die ihr Zeug selber rauftragen, bei den Spaniern angesehener sind.

Nachdem ich die Dörfchen RUITELÁN und HOSPITAL INGLES passiert habe, komme ich an eine Abzweigung, der Camino verläuft jetzt auf einen Steig parallel zur Straße. Ich bleibe auf der Straße, weil man hier ganz gut vorwärtskommt. Kurz vor LA FABA wieder eine Gabelung – links nach LA FABA und rechts nach LA LAGUNA (drei km).

Ich schaue in den Führer und bleibe auf der Pass-Straße Richtung La Laguna – beide Straßen kommen dort wieder zusammen.

Nach zwei Stunden und 40 Min. erreiche ich das Dorf LA LAGUNA: Endlich ein Bar, fast schon auf dem O´Cebreiro. Wunderschönes Kaiserwetter, was will man mehr? Eine gute halbe Stunde später erreiche ich schon das Dörfchen O´CEBREIRO  also drei Std. 15 Min. für 13 km und 630 Höhenmeter Anstieg.

Jetzt sind wir also in Galicien. Ab hier wird jeder Kilometer nach Santiago des Caminos markiert (O´Cebreiro = 151, dann 150 usw.). Hier kann man die Wallfahrtskirche besichtigen, sie ist offen – ich zünde noch eine Kerze an und lasse mir einen riesigen Stempel geben.

Nach einem kleinen Cervesa, den habe ich mir verdient, geht’s weiter. In LINARES kaufe ich mir in einer Tienda ein Bocadillo mit gekochtem Schinken und eine Fanta!

Jetzt ist irgendwie die Luft raus bei mir, die nächsten Kilometer ziehen sich, bis wir – die Kanadier und die Innsbruckerin haben mich eingeholt – nach einem kurzen, aber sehr steilen Anstieg von ca. 150 Höhenmetern endlich die Passhöhe ALTO DE POJO (1337 mtr.) erreichen.

Es gibt zwei Häuser hier: Ein  HOSTAL*, RESTAURANT und eine BAR.

Wir fragen nach einem Zimmer, kein Problem, 30,00 EUR con Ducha – alles klar. Ich denke, heute läuft es besser wie gestern – ich hoffe.

In der gegenüberliegenden Bar scheint die Sonne super und ich gehe rüber zum Tagebuchschreiben. Butch, Berry und Andrea sitzen schon bei einer Flasche Vino Tinto, ich hole mir einen Cervesa Grande, noch eins, dann noch zwei Coppa Vino Tinto, ja heute war ich ganz schön kaputt. Dann rufe ich Ute an und danach kultivieren. Es ist noch Zeit bis um 19:30 Uhr, zum Menü. Ich habe ein bißchen Hunger und wollte von der Wirtin ein paar Erdnüsse o.ä. Sie versteht mich falsch und macht mir ein paar Tapas mit Serano und Salami – ich muss nur das Glas Rotwein bezahlen, die Tapas sind dabei.

Um 19:30 Uhr, Butch, Berry und Andrea sitzen schon bei der Suppe, geselle ich mich dazu und hole mir die Flasche Rotwein vom anderen Tisch (beim Menü ist pro Person eine Flasche dabei). Erster Gang: Gemüsesuppe, hat gut geschmeckt, zweiter Gang: Kotelett mit Pommes, sehr ausreichend und gut – wahrscheinlich Order vom Jakob wegen gestern, dritter Gang: Dosenfrüchte und das alles für 10,00 EUR.

Bezahle gleich mein Zimmer mit der Zeche und verzieh mich aufs Zimmer.

Fazit:

NACH DEM FASTENTAG KOMMT DIE KIRCHWEIH

Mit 22 km Distanz und ca. 880 Höhenmetern Aufstieg war das wirklich einen ansehnliche Tour heute – möchte morgen die 30 km bis Sarriá gehen.

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