Ruhetag, super, hatte ich bisher noch nicht. Ich schlafe bis 8:30 Uhr aus und gehe dann runter in die Bar. Es gibt Frühstück (Café con Leche, Marmelade, Croissant, Butter etc.)
Auf in die Stadt, zum Zentrum sind es ca. 15 Minuten. Das Wadl tut noch weh, der Zahn hat sich komplett beruhigt. Ich darf auf nichts Süßes beißen, der hat ein Loch.
Ich brauch unbedingt einen Servicio Lavanteria und frage den Wirt; der weiß wahrscheinlich genau, dass ich kein Wort verstehe, trotzdem erklärt er mir geschlagene fünf Minuten was Sache ist – wie alle Spanier eben.
Als erstes gehe ich zur Kathedrale, die hat aber noch zu, die meisten Geschäfte und die Touristinfo auch. Es ist jetzt 9:15 Uhr.
Also: ich brauche:
- einen Friseur, Rasieren
- den Stempel der Kathedrale
- einen Masseur (Massajista)
- etwas zum Einschmieren (Tigerbalsam, Voltaren o.ä.)
- einen Wäscheservice
Nach einem Kaffee gehe ich in die Touristinfo (10:00 Uhr) und hole mir den Stempel (b), frage nach einem Masseur (c) und werde, aufgrund der guten Auskunft, tatsächlich fündig. Auf dem Weg dorthin ein Friseurladen. Frage: Rasieren? "Oh mein Gott", scheint er zu sagen, dann aber doch, nachdem ich ihn inständig darum bitte, aber widerwillig. Aber er rasiert mich so, wie ich immer aussehe – perfecto - 7,00 EUR, ich gebe ihm 8,00 EUR, weil ich froh bin, dass ich endlich wieder wie ein Mensch aussehe. Also (1) und (2) erledigt, Termin beim Masseur 11:00 Uhr.
Nach einem Café con Leche und einem Telefonat mit Ute werde ich vom Physiotherapeuten behandelt. Ist nicht schlimm, sagt er in einem annehmbaren Englisch, in Spanien sagt man dazu „Fractura“, die Muskeln sind übereinander geschoben oder so ähnlich. Er behandelt mich ca. 30 Minuten mit Massage, Elektrotherapie, mit kalten Umschlägen und mit einer Micro-Wärmelampe, die tief reingeht, wie er mir erklärt. Für 17,00 EUR kann man nichts sagen, ich gebe ihm 20,00 (3) erledigt.
Suche in den Farmacias nach „Tigerbalsam“. Aber keine Chance, kaufe mir dann nach einigen Apotheken Voltaren mit Diclophenacio (4) erledigt. Unglaublich, hier sprechen nicht mal die Apotheker ein bisschen Englisch – Wahnsinn!
Ich genehmige mir einen kleine Cervesa und einen Toast é Lomo (Kassler) zum Frühschoppen.
Am Plaza vor der Kathedrale treffe/sehe ich einige Bekannte wieder, darunter auch: Manuel aus der Schweiz, ein junger Kerl, der ein paar Tage mit der Sarah gelaufen ist (weiß ich von unserem ersten Treffen). In Terradillos de los Templarios hatte er eine schlimme Magenverstimmung, die Krankenschwester aus Hof hat ihm geholfen (darum weiß ich, dass sie Krankenschwester ist). Auch den Mike, den ich in Carrión de las Condes mit Ulli aus Deutschnofen, Kathlen aus Hannover und Felix aus Leipzig, getroffen hab. Dann zurück ins Hostal, habe ja für zwei Nächte gebucht, Siesta, Tagebuch schreiben, Cervesa, faulenzen.
Nur (5) nicht erledigt – mal sehen.
Nachdem ich mich ca. eine Stunde hingelegt hatte, muss ich wieder raus: Strahlender Sonnenschein, das muss man doch genießen. Ich schlendere wieder ins Zentrum, setze mich vor dem Rathaus in ein Café, eine Coppa Vino Tinto, noch eines – sehe Markus, den Schweizer sitzen – ich glaube, er hat mich nicht mehr erkannt, weil ich ja jetzt rasiert bin.
Wieder Richtung Kathedrale unterwegs, kauf ich im Supermarkt ein: Käse, Wurst, Luftbrot und ein großes Wasser sin und mache vor dem Museum Brotzeit. Da kommt Stefan aus dem Sauerland, der Anhang von der Krankenschwester aus Hof. Wir laufen uns seit dem ersten Tag immer wieder über den Weg. Wir verabreden uns für 19:00 Uhr, um etwas Wein zu trinken und um eine Kleinigkeit zu Essen.
Ich dusche noch und gehe dann zum verabredeten Ort. Stefan kommt mit ein paar Freunden. Darunter Steffen aus Essen (bricht heute ab, Urlaub aus) und Christine aus Dänemark. Wir vier suchen jetzt was zum Essen und werden nach Gewaltmärschen zwischen Kathedrale und Rathaus dann fündig.
Netter Abend, ich esse nur einen gemischten Salat, hab ja heute nichts getan. Wein gut – alles gut.
Freue mich auf morgen, da geht’s Richtung Berge.
Fazit:
GUT ERHOLT IST HALB GEWONNEN
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