In der Herberge gibt’s Frühstück, ich hab nur Café Americano getrunken.
Neblig heute – ich gehe gemütlich neben einem Italiener, der kein Wort englisch spricht bis nach SAN NICÓLAS, wo es eine nette Bar gibt. Es wird Zeit, dass ich meinen Italienischkurs mache. Der Italiener geht weiter, ich trinke einen Café Americano und esse einen Minikuchen.
Zehn Minuten später geht’s weiter Richtung SAHAGÚN. Gemütlich gehen am Anfang ist besser, da kann der Motor warm laufen. SAHAGÚN, eine größere Stadt mit ca. 3.000 Einwohnern, erreiche ich nach 3 Std. 15 Min. (14 km). In einer Bar mache ich Rast und trinke wie meistens einen Cafe solo (Espresso).
Jetzt tauchen wieder viele Bekannte Gesichter auf: die Krankenschwester aus Hof (sie ist wirklich Krankenschwester wie ich gestern erfahren habe), Wolfgang aus Mainz (mein Doppleroompartner von Viana), der Österreicher mit Frau (er verkauft Stiersamen in die ganze Welt – muss mal fragen wie er heißt – ich kenne sie seit Los Arcos) und der Schweizer der drei Sprachen (italienisch, französisch und spanisch) spricht und immer Probleme mit seinen Füßen hat.
Bei mir geht’s ziemlich flott weiter auf die letzten zehn km für heute. Nach weiteren 2 Std. 15 Min. erreiche ich BERCIANOS DEL REAL CAMINO, mein heutiges Tagesziel.
Hab heute ab und zu einen Hilferuf ans Universum geschickt, weil ich dringend ein Einzelzimmer mit Dusche/Bad brauche, damit ich mich mal wieder richtig kultivieren kann.
Am Ortseingang von BERCIANOS gab's ein Schild „Hostal – Bar “. Da gehe ich natürlich hin, frage nach einem Zimmer, kein Problem - HABITATIONES CON BAJO UNO SOLO für 25,00 EUR.
Na also, das Universum hat mich erhört. Ich trinke noch drei kleine Cervesas, ratsche noch ein bißchen mit Elisabeth aus Salzburg, die heute noch ca. 7,5 km nach EL BURGO RANERO weitergeht. Sie gibt mir noch ein kleines Compeed – zweite Zehe von rechts, rechter Fuß, – wünscht mir Buen Camino und entschwindet in den Regen.
Jetzt geht’s ans Wäschewaschen und baden (Bajo). Zwei Stunden später ein neuer Merk Peregrino, die Wäsche gewaschen (hoffentlich wird das Zeug trocken).
Jetzt gehe ich zum Tagebuchschreiben in die Bar hinunter, es regnet immer noch in Strömen und trinke dazu ein Glas Vino Tinto aus der Gegend. Der Wirt stellt zu jedem Getränk einen kleinen Happen dazu (Tapas, Nüsse etc). Essen gibt’s um 20:00 Uhr! Na ja, dann halte ich mich eben mit den Nüssen über Wasser ...
Die Etappe ist mir heute relativ leicht gefallen, ich glaub ich gewöhne mich daran.
20:00 Uhr, ich warte seit 18:30 aufs Essen, wollte einen ½ Ltr. Wein, den, den ich vorher hatte. Problem? Er will mir eine angebrochene Flasche (ca. ½ ltr.) für 7,00 EIR verkaufen, ich lehne ab. Dann bietet er mir eine ½ ltr. Flasche Rioja an, ok, hernach verlangt er 6,00 EUR (hätte ich vorher fragen sollen, das alte Problem).
Viel ist ja nicht los in dem Schuppen, in der Bar (das Zimmer ist absolut ok),
Um 20:05 Uhr frage ich "Was ist los mit Essen?" Der Wirt deutet nur auf die Tür zum Nebenraum, dem Restaurant (in der Bar gibt es in Spanien nur Tappas), ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Erst jetzt geht’s los, der Wirt kommt ganz gemäß Ober und nimmt die Bestellung auf. Komisch, ich sitze seit zwei Stunden da und warte aufs Essen, und der Wirt setzt voraus, dass man ins Restaurant geht wenn man was Essen will, so ist es halt Brauch ... nur die Ruhe!
Scheinbar ist noch ein Gast da, ein Mallorciner, der nur einen 100 km Abschnitt bis León geht. Wir reden mit Händen und Füßen. Na ja, um 21:00 Uhr gehe ich ins Zimmer.
Die gesamte Wäsche, die ich gewaschen habe, ist natürlich immer noch nass, obwohl ich die mobile Klimaanlage eine Stunde lang in den Schrank hab blasen lassen! Jetzt muss ich das ganze Zeug morgen nass rumtragen, ohne Unterhosen! 27 km gehen und am Zielort einen Servicio Lavanteria é Seco suchen. So eine Sch....
Fazit:
AUCH DAS BESTE HOTEL KANN MACKEN HABEN – BUENOS NOCHES
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