Im Stall APOSTOL ging der letzte um ca. 24:00 Uhr schlafen, um 6:00 Uhr standen die ersten Franzosen auf! Konnte so leidlich schlafen – schnarchen und sonstige menschliche Geräusche ...
Ich steh um 6:45 Uhr auf, wasche mich und geh zum Breakfast (Semmel, Butter, Marmelade, O-Saft, Kaffee für 3,50 EUR).
Um 7:25 Uhr marschiere ich los, es wird gerade hell. Nach einer 30 Minuten überholen mich schon ein paar Eifrige, es folgt ein kurzer, steiler und anstrengender Anstieg von ca. 150 m nach MANERU. Kurz danach sehe ich das Dorf CIRAUQUI schon, dass aussieht wie ein Gemälde (Bild 530).
Ich treffe die Krankenschwester aus Hof (ich nenne sie so, weil sie auf der ersten Etappe eine Spanierin verbunden hat, die gestürzt war) mit ihrem Begleiter aus dem Sauerland.
Ich hoffe im Dorf eine Bar zu finden um eine Kaffeepause einzulegen, da ich schon seit fast 2 Std. (7,5 km) unterwegs bin. Nix wars, keine Bar. Auf ins nächste Dorf LORCA (5,5 km), da wird es dann schon eine geben. Am Ortseingang von LORCA schon eine riesige Tafel mit der erlösenden Ankündigung BAR. Hier treffen sich alle, zwei Bars gegenüber, alle kehren hier ein und machen Rast. Hier bekomme ich endlich zwei Cafe americanos, zwei verpackte Minikuchen (die gibt’s in Spanien überall und in allen möglichen Variationen) und ein Aqua sin Gas.
Gestärkt geh ich weiter nach VILLATUERTA (4,5 km). Durch dieses Dorf brauch ich schon fast 20 Minuten – keine Bar hier – auch sonst nichts erwähnenswertes bis auf die Kirche am Ortsausgang. Von hier aus sind es noch 4,5 km nach ESTELLA, das ich nach insgesamt 5 Std. 40 Minuten erreiche.
Gleich am Ortseingang eine große Tafel mit der Aufschrift REFUGIO PEREGRINO MUNICIPIO 80.
Nachdem mir in der Touristinfo keine vernünftige Pension genannt wurde, hab ich in o.g. Herberge eingecheckt. Furchtbar unfreundlicher Hosterlero, 4,50 EUR - 2. Stock, Bett 37. Lauter Hochbetten, eng wie Harry – zwei neben mir (die Franzosen Claude und Marie von gestern), neben mir eine Spanierin über der eine junge Franco-Kanadierin, über mir eine Japanerin oder sonstige Asiatin .... Jetzt brauch ich erst mal eine Cervesa Grande – Nachdenken ...
Wieder zurück, hat sich der „Stall“ völlig gefüllt – furchtbar. Ich hab mein Zeug gepackt, mich von Claude verabschiedet und bin gegangen.
Auf der Strasse hat mir ein junger Franzose (muss Reiseleiter o.ä. gewesen sein) die Pension SAN ANDRES empfohlen und den Weg beschrieben. Später hab ich im Wanderführer ebenfalls diese Pension gelesen.
Man erklärt mir, nachdem ich x-mal OLA geschrien hab, dass ich ein Doppelzimmer bezahlen muss (Einzelzimmer kompleto) aber einen mit reinnehmen kann, damit sich der Preis halbiert (nix englisch, nix deutsch, only espanól) – ich nehm das Doppelzimmer für mich alleine (30,00 EUR).
Endlich duschen, Füße behandeln: Fühl mich wie ein neuer Mensch.
Danach geh ich in Stadt was Essen etc. Zwischen 17:00 und 18:00 Uhr ist nicht viel los in der Stadt (Siesta), die Läden sind fast alle noch zu, die Kirche auch – schlendere so dahin, eine kleine Cervesa, ein Tapa, schlendere weiter, frag bei drei Frisören wegen rasieren – IN ESTELLA NO !?! – dann gehe ich zurück in die Pension, um die morgige Route anzuschauen.
Ich entschließe mich um 19:15 Uhr das Pilgermenü zu nehmen, das ich am Nachmittag in der Nähe der Herberge gesehen habe.
Auf dem Weg dahin sehe ich, dass die Kirche SAN PEDRO DE LA RÚA auf ist – wunderschön, es wird gerade eine Messe in französisch gelesen – überhaupt werden hier Scharen von französischen Reisegruppen durchgeschleust.
Ich treffe Claude und Marie, die ebenfalls gerade zum Essen gehen. Wir setzen uns zusammen an den Tisch, ein Dritter gesellt sich dazu, er ist Franco-Kanadier und spricht sowohl französisch als auch englisch (Pablo, wie ich später erfahren habe). So können wir uns wenigstens etwas unterhalten.
Es gibt a) Nudeln mit Tomatensouce b) Hähnchenschenkel mit Pommes – das hatten wir doch schon mal !
Mein Zimmer hab ich auch schon bezahlt, so kann ich morgen zeitig wieder los.
Weg eher Durchschnitt – die ersten drei Stunden kalter Westwind (brauchte die Jacke) danach warm um die 25°.
Fazit:
SOLCHE HERBERGEN SIND DER ABSCHAUM !
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