Heute gibt es Frühstück im Hotel: Café con Leche, Brot, Marmelade, kleine Kuchen etc. Nachdem ich mein Zimmer bezahlt hab, geht’s los.
Nach rund einer Stunde fängt es zu regnen an.
Die Franzosen, die im selben Hotel waren, nehmen sich ein Taxi an der Tankstelle. Ich mal wohin und gehe dann aber weiter Richtung León. Jetzt gießt es richtig, habe die volle Regenmontur an.
Dann streikt meine linker Fuß, Muskel an der Wade hinten (die Wade ist ganz hart), das hatte ich schon mal, wahrscheinlich überdehnt. Die Strecke verläuft direkt neben/auf der N-120 – Verkehr LKW/PKW ohne Ende. Dann kommt ein Bushäuschen. Ich habe keinen Bock mehr auf N-120, LKW, PKW, Regen, Nass, Wadl etc. und steige in den Bus nach León (1,00 EUR).
Beim ersten Halt in der Vorstadt León steige ich aus und gehe Richtung Kathedrale so ca. eine Stunde. Der Regen hat nachgelassen, es spitzt sogar die Sonne etwas raus.
An der Kathedrale angekommen – hier trifft sich ja alles wieder – hab aber keinen Bock auf die Stadt, die vielen Leute und Pilger hier – z.B. Wolfgang aus Mainz, mein Doppleroompartner von Viana – morgen macht er eine Lange, schon wieder einmal!
Nach einem Kaffee und einem Croissant mit Schinken und Käse bekomme ich starke Zahnschmerzen, das Wadl ist auch nicht besser geworden, so entscheide ich mich, bereits heute nach ASTORGA zu fahren und morgen einen Ruhetag für Massage, eventuell Zahnarzt (lieber nicht, habe ja schon einen Termin bei Christian am 24. Oktober, der muss schon durchhalten) einzulegen.
Ich suche verzweifelt nach der ESTATION DE AUTOBUSES nach Astorga, die ich nach ca. einer Stunde auch finde. León ist natürlich eine riesige Stadt mit ca. 136.000 Einwohnern.
Das Ticket kostet 3,15 EUR für ca. 55 km, das Busnetz ist billig und gut organisiert hier.
Um 13:30 Uhr fährt der Bus, eine Stunde später erreiche ich ASTORGA. Ich suche nach einem HOSTAL, nach ca. 20 Minuten, an der ebenfalls beeindruckenden Kathedrale vorbei, werde ich fündig: HOSTAL CORÚNA. Nur noch Doppelzimmer, das kennen wir ja schon. Ich handle einen Preis von 30,00 EUR por dos noches heraus. Das Zimmer ist sehr sauber, Bad/Dusche ok, und das Hostal liegt direkt am Camino – Buen Camino.
Die Kathedrale von León ist natürlich auch beeindruckend (kein Eintrittspreis, offen, kann frei besichtigt werden). Mich persönlich hat aber die Kathedrale von Burgos mehr beeindruckt. Unglaublich, was in Spanien für Kathedralen und Kirchen gebaut wurden.
Ich leg mich ein bis zwei Stunden auf´s Ohr, telefoniere dann lange mit meiner Ute. Ich habe Hunger, muss was Essen, jetzt ist es 19:00 Uhr. In der Bar sagt man mir 21:00 Uhr!?! "Was soll ich essen?" frage ich das Fräulein an der Bar, ich habe Hunger. Sie bietet mir ein Bocadillo an, na ja besser als gar nichts, ca. 18 cm lang mit Jamon Serano.
Ich hau mich wieder hin, wollte eigentlich den Wetterbericht sehen (verstehen tut man ja sowieso nichts) aber keine Chance, schlimmer als im deutschen TV.
Um 21:00 Uhr muss ich doch noch was essen, ab ins Restaurant (nicht in die Bar – hier gibt es nichts). Bestelle mir Suppe (war einen Nudelsuppe, die war echt super) und Lomo (Kassler) mit vier bis fünf Pommes, als Dessert Joghurt Fresa, dann ab in die Koje.
Muss morgen sehen, ob ich einen Masseur auftreibe, der mir das linke Wadel massiert, der Zahn hat sich etwas beruhigt (hab ich mir beim Universum bestellt, das Wadl auch, aber das braucht wahrscheinlich noch etwas).
Fazit:
RUHETAGE SIND ZWAR LANGWEILIG ABER UNBEDINGT ERFORDERLICH
PS: Hab in León die Holländerin kurz getroffen, die mir immer wieder über den Weg läuft und aussieht wie eine aus der Kelly-Family.
Sie sagt, sie habe gehört, dass ich ein Mädchen aus Deutschland, aus Köln gerettet habe. Spricht sich schnell rum am Camino.
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